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Privatbahnloks auf deutschen Schienen, die hat es ja immer schon gegeben. Kennzeichend für die Vergangenheit war dabei die Tatsache, dass es sich in der Regel um Fahrzeuge handelte, die auf sog. Privatbahngleisen im Gegensatz zum Schienennetz der DB fuhren. Die Privatbahnen - oft in Trägerschaft regionaler Institutionen - waren vielfach kleine Betriebe mit relativ kurzen, isoliert gelegenen Streckenteilen. Sofern diese Bahnen nicht ohnehin auf Schmalspurgleisen liefen, beschränkte sich die Verbindung zum Staatsbahnnetz meist nur auf Übergaben. Viele Bahnfreunde werden bei den Fahrzeugen die diesbezügliche Anschrift “Auf Bundesbahn zugelassen” sicherlich oft gelesen haben. |
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Bei den G 2000 von MaK/VSFT handelt es sich um mittelschwere Maschinen. In der Form erinnern sie mehr an amerikanische Bauarten. Am 27. Juni 2005 ist man ins schöne Wittgensteiner Land gefahren, wo uns die Lok Nr. 43 der Siegener Kreisbahn in einem attraktiven Outfit begegnet. Das Fahrzeug ist heute mit der Bedienung des Gleisanschlusses der Erndtebrücker Eisenwerke beauftragt. Das Städtchen besass in alten Zeiten ein eigenes Bahnbetriebswerk. |
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Privatbahn historisch |
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Die Strecke von Niebüll nach Dagebüll, ganz im Norden von Schleswig-Holstein, ist nur wenige Kilometer lang, aber ein wichtiger Zubringer zu den beliebten Ferieninseln Amrum und Föhr. Entsprechend ist zu bestimmten Zeiten hier viel los. Lange Jahre gab es auch Kurswagenverbindungen vom Süden her. Im Bild die DL 2 der NEG im Festlandbahnhof Dagebüll Mole. Das Fährschiff “Uthlande” links wartet derweil auf die Gäste. Die Wolkenbildung ist für die Nordseeanrainer an sich nichts Besonderes, bringt aber die ganze Faszination der Naturgewalten am 20. Juli 2005 gut zum Ausdruck |
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Seit einigen Jahren hat sich die Privatbahnwelt vollkommen geändert. Die Liberalisierung der Märkte hat auch im Bahnsektor eklatante Spuren hinterlassen. Es gibt nun viele neue Firmen, manche schliessen sich zusammen, andere mussten bereits Insolvenz anmelden. Ein Kennzeichen dieser neuen Ordnung ist eine ungemein grosse Vielfalt von betrieblichen Strukturen, Organisationsformen und nicht zuletzt, für den Bahnfan sichtbar und interessant, ein buntes Allerlei an Loks und Zügen. Ein weiteres Kennzeichen liegt darin, dass etliche Firmen reine Betriebsgesellschaften sind (also keine Gleisnetze oder bauliche Anlagen besitzen) und oft auf Abruf Fahrzeuge bereitstellen. Auch sind viele Loks nicht Eigentum der Gesellschaften, sondern sie werden über Leasingverträge genutzt. Unser Potpourri soll uns diese Vielfalt auf den deutschen Gleisen näher bringen - neben den aktuelleren Bildern gibt es diesmal auch historische Fotos von Werksbahnen aus den 60er Jahren -, wobei einige Motive auch aus jüngerer Zeit oft schon nach kurzer Zeit Geschichte sind. Die Namen und Bezeichnungen der Bahnen, Loks und Strecken bzw. die Hinweise beziehen sich deshalb immer auf den Zeitpunkt der Aufnahme (sog. Epochensicht). Die Bahngesellschaften werden üblicherweise bewusst ohne Firmenrechtsform genannt. Natürlich kann die Auswahl nur ein bescheidenes, zeitbedingtes Kaleidoskop der sich permanent ändernden Privatbahnszene sein. Einige Infohinweise zu den Fahrzeugen finden Sie in den Bildunterschriften. Die Fotos wollen wir von Zeit zu Zeit austauschen. Über weitere Aufnahmen aus dem Userkreis freuen wir uns daher. Umfangreichere Bildauswechslungen werden in unseren Mail-Rundschreiben bekannt gegeben! |
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Seit einiger Zeit befährt die Albellio-Regionalbahn mit Nahverkehrszügen die Strecke zwischen Hagen und Bochum. Als Zugloks dienen Fahrzeuge vom Typ Taurus aus dem Park der Siemens-Dispoloks. Hier die ES 64 U2-045 mit einem Regionalbahnzug im Bochumer Hauptbahnhof (14. März 2006). Aussergewöhnlich ist der Einsatz einer weiteren Lok am Schluss (ES 64 U2-047), aber wegen eines defekten Steuerwagens musste man derart fahren. |
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Eine Lok der britischen Class 66 (DB AG-interne Baureihen-Nr. 266) begegnet uns hier im Betriebswerk Brühl der Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK). Es handelt sich um die DE 674. Im Vergleich zum Wagen ist gut das etwas zierlichere Profil der britischen Eisenbahnen zu erkennen. Die Maschine hat für die “deutschen Bahnaugen” eine recht ungewohnte und sehr gedrungene, unproportionierte Form (Foto vom 6. Mai 2005). |
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Bis zum Dezember 2003 wurde die Strecke zwischen Essen und Wuppertal (sog. Prinz-Wilhelm-Bahn) auf S-Bahnbetrieb umgestellt. Neben der Elektrifizierung wurden auch viele Gleisbauarbeiten durchgeführt. Eingesetzt waren dabei vielfach Dieselloks diverser Baufirmen bzw. Bahnunternehmen. |
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Das ziemlich unproportionierte Gefährt im Bild hat wenig gemein mit der herkömmlichen Vorstellung von Eisenbahn. Der Doppelstock-Schienenbus ist ein neuer Ansatz für den wirtschaftlichen Bahnverkehr auf Nebenstrecken. Bis heute konnte sich das Fahrzeug aber nicht richtig verbreiten. Sehr gewöhnungsbedürfitg, aber in schmuckem Design begegnet uns der VT 670.4 der Prignitzer Eisenbahn beim Einsatz im Ruhrgebiet (Frühjahr 2005). |
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Privatbahn historisch |
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Die Gegend bei Lorch an der rechten Rheinstrecke samt den Bahnanlagen macht ja eher einer “alten” Eindruck, vom Zug kann man das ganz und gar nicht behaupten. Der Transport von Containern ist heute ein modernes Massengeschäft der Güterbahn und die Ellok gehört mit zum Hightech-Park der europäischen Lokflotte. Bei der Maschine handelt es sich um die ES 64 U2-901 (1116.901) aus der Taurus-Familie. Gefahren wird für die Transportgesellschaft Hupac (Aufnahme vom 9. April 2002). |
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Das Städtchen Stockach liegt nur wenige Kilometer vom Bodenseeufer entfernt. Seit einiger Zeit gibt es einen attraktiven Nahverkehr nach Radolfzell, der von der schweizerischen SBB Thurbo betrieben wird. Liebevoll werden die Linien hier von der Bevölkerung als “Seehäsle” bezeichnet. Im Bild ist, bei schönstem Sommerwetter am 15. Juli 2005, der Tw 596 971 zu sehen, einer von drei Prototypen der Firma Stadler. Im Herbst darauf wurden die drei Wagen wegen Störanfälligkeit aus dem Verkehr gezogen. |
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Wir sind auf der Insel Sylt, die seit 1928 durch den Hindenburgdamm mit dem Festland verbunden ist. Hier hat die Bahn bei bestimmten Beförderungsrelationen eine monopolartige Stellung. Die Insel ist schon immer durch Schnellzüge mit etlichen Regionen Deutschlands direkt verbunden. Heutzutage wird der Bahnverkehr in der Region vielfach durch Privatbahnfahrzeuge durchgeführt. Im Bild ein toller gemischter Güterzug mit der NEG-Lok 1206.008, so richtig eine schöne Vorbildkomposition für die Modellbahn. Man hat sich an der Ausfahrt vom Bahnhof Keitum postiert (7.10.2005). |
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Einige Bilder vom Privatbahntreiben im Bahnhof Wuppertal-Oberbarmen. Zum einen wurden im ehemaligen Rangierbahnhof in den letzten Jahren oft Bauzüge oder einzelne Loks abgestellt, die wochentags für Umbauten in der näheren Umgebung gebraucht wurden. Zum anderen ist die Station in den letzten beiden Jahren selber zum Gegenstand von grossangelegten Bauaktionen geworden. In Nachfolge der üblichen “Brachenbildung” vieler Bahnanlagen wird nun der Rangierbahnhof endgültig abgebaut, um hier andere Nutzungsflächen zu schaffen. |
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Privatbahn historisch |
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Das kleine Städtchen Emmerthal liegt an der Weser an der Strecke zwischen Altenbeken und Hannover, unweit von Hameln. Früher begann hier Richtung Kreiensen die Trasse der privaten Vorwohle-Emmertahler-Eisenbahn. Heutzutage steht der Bahnhof mehr im Schatten anderer Durchgangslinien. Die abgebildete Lok 0701 vor dem Arbeitszug gehört zum Bestand der Karsdorfer Eisenbahngesellschaft, die oft im Bauzugsektor gebraucht wurde (29. Juli 2002). |
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Ältere Fotofreunde und Modellbahner werden beim Namen Altenbeken aufhorchen. Die kleine Stadt in Ostwestfalen war früher ein wichtiger Bahnknotenpunkt im Eisenbahndreieck zwischen Paderborn, Kassel und Hannover. Die Ansiedlung ist historisch gesehen ein typischer Fall einer Eisenbahnerstadt in einer ansonsten eher ländlichen Umgebung. Modellbahner werden mit Genuss an diie REPA-Bahn II denken, denn der Erbauer Rolf Ertmer hatte seinerzeit den Bahnhof Altenbeken als Vorbild seiner tollen HO-Anlage ausgewählt und diese in diversen Medien vielfältig in Szene gesetzt. Heute ist die Herrlichkeit im Bahnsektor weitgehend vorbei, trotzdem gibt es zeitweise Abwechslung im Einerlei, und im alten Bw hat sich die Westfälische Almetalbahn niedergelassen. |
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Privatbahn historisch |
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Bei den “Wiener Lokalbahnen” werden die Nicht-Spezialisten wohl mehr an tramartige Züge in der Alpenrepublik denken als an moderne Elloks, weit entfernt der eigentlichen Heimat. Die Gesellschaft ist mittlerweile aber ein bekanntes Transportunternehmen und fährt mit einigen Taurus-Maschinen vom Siemens-Dispopark auf etlichen Strecken durch Deutschland. Bei beiden Fotos ist die ES 64 U2-20 zu sehen. |
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Während das schöne Haus (Bahnverwaltung) einen gewissen zeitlosen, geradezu “gesetzten” Charme ausstrahlt und einen attraktiven Hintergrund bietet, muss sich die Diesellok Nr. 6 der Westerwaldbahn - auch nicht unattraktiv - erst mal ihre Daseinsberechtigung verdienen. Im Örtchen Bindweide muss am 23. September 2005 eine Firma per Gleisanschluss mit Nachschubgütern versorgt werden. In der Nähe gibt es ein Besucherbergwerk mit Grubenbahn. |
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Im Bereich vom Solinger und Remscheider Hbf. tut sich derzeit etwas, denn bei beiden Stationen stehen bauliche Veränderungen an. Der Solinger Hbf. wird sogar zugunsten zweier neuer Haltepunkte ganz aufgegeben und der ICE-Halt in SG-Ohligs zum “Haupt”bahnhof umfunktioniert. Der Remscheider Hbf. soll mal endlich etwas von seinem mehr oder minder vergammelten Eindruck entstaubt werden. In diesem Bahnhof sehen wir am 23. April 2006 einen Bauzug mit der Lok ADAM 8. Unzweifelhaft ist die Herkunft als DR-Maschine auszumachen. Viele Dieselloks verschiedener Baureihen aus den nicht mehr benötigten DR-Beständen sind bei privaten Bahnfirmen quasi wiedererstanden. |
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Wegen des markanten Outfits werden Maschinen von diesem Typ als “Blue Tiger” bezeichnet. Im Bild die 250 010 der Osthavelländischen Eisenbahn mit einem Leergüterzug. Die OHE-Maschine fährt von Blankenburg nach Rübeland im Nordostharz und befindet sich im unteren Teil des Kreuzungsbahnhofes Hüttenrode (18. Oktober 2005). |
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Die Gesellschaft Häfen und Güterverkehr Köln ist eine bedeutende Firma in dieser Region. Neben eigenen Hafenanlagen wird auch ein grosser Fahrzeugpark für das umfangreiche Schienennetz mit vielen Anschlussgleisen vorgehaten. |
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Privatbahn historisch |
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Wir befinden uns nochmals im Bahnhof von Hünfeld an der Nord-Süd-Strecke. Während wir die 140 837 und 715 mit ihrem Kesselzug einmal links liegen lassen wollen, gebührt die Aufmerksamkeit unzweifelhaft den beiden NOHAB-Dieselloks mit ihren unverwechselbaren Formen. Diese Type wurde von verschiedenen europäischen Bahnverwaltungen eingesetzt und erfreute das Bahnpersonal wegen ihrer Robusheit und die Bahnfans wegen des markanten Outfits. Mit verschiedenen Detailabweichungen und mit der Zeit in etlichen Farbvarianten kann die Bauart als eine richtige Lokfamilie angesehen werden. Mittlerweile kann man davon auch zahlreiche HO-Modelle ansammeln. Nach Ausserdienststellung im Planbetrieb kamen einige Fahrzeuge in den Museumsbestand oder zu Privatbahnen zum weiteren Einsatz. Hier die blaue V 170 1147 mit einer roten Schwesterlok vor einem Schotter-Ganzzug (30. März 2004). Die Lok vom Typ My stammt ursprünglich von der Staatsbahn in Dänemark (Bj. 1964) und fährt hier für die Eichholz Holding. |
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Ein ungewöhnliches Outfit trägt der Taurus 1116 912-5, der von der Mittelweserbahn eingesetzt wird. Aufgrund des Motivs wird die MWB-Maschine vielfach als “Holzschnitzel-Lok” bezeichnet. Die in grossem Umfang bei den österreichischen Bundesbahnen eingesetzten Maschinen vom Typ Taurus werden mittlerweile von etlichen Bahngesellschaften vorgehalten bzw. weitervermietet. Am 6. April 2006 sind wir zum Bahnhof Schwerte (Ruhr) getigert, wo uns der Güterzug aus Richtung Hamm vor die Linse gefahren ist. Vermutlich geht es weiter nach Hagen-Vorhalle. |
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Privatbahn historisch |
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