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Eisenbahnen aus vergangenen Tagen: die Dampfzeit in der DDR |
Ein Neujahrsgruss aus Etzelbach, so könnte man das Foto - ganz “hobbyneutral” - benennen. Wir sind am kalten Morgen des 1. Januar 1983 im Saaletal an die Strecke getigert und bewundern die 41 1150, wie sie mit ihrem Güterzug vor kurzer Zeit Rudolstadt verlassen hat und weiter nach Camburg fährt. Die formschöne 41er, in alten Zeiten wegen ihrer vielen schnellen Transporte von Tieren oft “Ochsenlok” genannt, ist im Bw Saalfeld zu Hause. Es handelt sich allerdings um eine von der Reichsbahn rekonstruierte Maschine mit neuem Kessel. Von den ehemals zwischen 1936 und 1941 gelieferten 366 41er-Lokomotiven wurden von der Reichsbahn der DDR 80 Exemplare umgebaut (bei der DB 103). |
Der “sächsische Rollwagen” der Reihe XII H2 wurde zwischen 1910 und 1923 in insgesamt 159 Exemplaren von der Firma Hartmann in Chemnitz gebaut. Zur Reichsbahn gelangten 124 Maschinen (38 201-324), dazu wurden anno 1927 zehn weitere Loks nachgebaut (325-334). Alle Fahrzeuge kamen nach dem Krieg zur Reichsbahn der DDR und wurden im wesentlichen in ihren angestammten Gebieten weiter eingesetzt. Sie fuhren bis Ende der 60er Jahre. Die beiden abgebildeten Maschinen sind zum Aufnahmezeitpunkt im Bw Nossen beheimatet. |
Mächtig kommt sie daher, die preusssiche G 12! Die Baureihe 58.10 war vor dem Krieg eine wichtige Lok für den schweren Güterverkehr, speziell, bevor die ersten neuen Einheitsmaschinen abgeliefert wurden. Hier eine beindruckende Betriebsszene der 58 1522 vor einem Güterzug nahe Wiesenburg. Der sächsische Ort liegt an der Bahnstrecke zwischen Zwickau und Aue (10. Oktober 1975). Heimatdienststelle der 58 1522 war im Herbst 1975 das Bw Aue. |
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In dieser Perspektive wird die im Vergleich zur Ursprungsbauart veränderte Silhouette der 41er gut deultich. Die 41 1015 ist mit dem P 8432 auf der Strecke von Oebisfelde nach Magdeburg unterwegs. Die schöne Szene konnte man seinerzeit bei der Ausfahrt aus dem Bahnhof Meitzendorf festhalten. Der kleine Ort liegt nördlich von Magdeburg. Die Maschine ist in der damaligen Grenzstadt Oebisfelde stationiert (Aufnahme vom 31. Mai 1979). |
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Die Reichsbahn hatte zu DDR-Zeiten enorme Güterleistungen zu erbringen. Neben den Warenlieferungen gab es natürlich auch viele Transporte von Leerwaggons zu verzeichnen. Nicht selten musste schonmal ein Personenzug den Frachtenzug passieren lassen. Hier ein faszinierendes Wintermotiv mit der 52 8015-1 bei der Einfahrt in Böhla auf der Strecke Berlin - Dresden (1971). Bei den im Osten verbliebenen Maschinen der in über 6.000 Exemplaren erbauten “Kriegslokomotive” der Reihe 52 wurden über 200 Exemplare von der DR ab 1960 einem Rekonstruktionsprogramm unterzogen. Achtung Modellbahner: Traut Ihr Euch, einen so hohen Signalmast auf der Anlage einzubauen? |
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Die 62 015 ist heute eine beliebte Museumslok. Auf den beiden Bildern sehen wir sie zwar auch bei einem Sondereinsatz, aber zu alten Zeiten (19.9.1976). Die Baureihe 62 war, neben der mehr prototyphaften Reihe 61, die einzige Tenderlok der alten Reichsbahn für “schnellere” Personenzüge (dazu kamen später die drei 60er der LBE). Diese Einsatztype wurde bei der Bahn eigentlich nicht richtig gebraucht und in den Jahren 1928/29 in nur 15 Exemplaren gebaut. Abgeliefert wurden sie an die RBD Wuppertal und RBD Erfurt. Bei der DB wurden sie bereits bis 1956 ausgemustert, wobei die 62 003 lange Zeit bei der Lokführerschule in Troisdorf bei Köln und später als Schrottlok im AW Schwerte vielen Bahnfans in Erinnerung blieb. In der DDR konnte die Baureihe im Planbetrieb bis Ende der 60er Jahre überleben. |
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Zwei Stimmungsaufnahmen vom Winterbetrieb bei der DR anno 1968. |
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Die Reihe 23.10 ist eine sog. Neubaulok der DR nach dem Krieg. Ab 1955 wurden insgesamt 113 Exemplare der Personenzuglokomotive gebaut. Nach der Umzeichnung auf Computernummer erhielten die Maschinen die Baureihenbezeichnung 35. In stolzer Positur präsentiert sich die 23 1113 vom Bw Nossen am 29. August 1969 dem Fotografen auf der Drehscheibe im Bw Dresden Altstadt. |
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Eine interesssante Szene, die auch für die Modellbahner ein gutes Beispiel darstellt, vorbildgerecht eine Ellok auf den ansonsten dampfbetriebenen Minigleisen einzusetzen. Die 250 018 ist an sich mit ihrem Güterzug unterwegs, muss aber heute umgeleitet werden. Zur Hilfe ist vom Bw Glauchau die 58 3031 gekommen, die als Zuglok auf der Strecke von Glauchau nach Gößnitz fungiert. Das Motiv wurde bei Dennheritz am 17. September 1979 festgehalten. |
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In dieser Form erinnert eigentlich nur die Achsfolge an die alte G 12 als “Quelle” der Lok. Zwischen 1958 und 1963 wurden von der DR insgesamt 56 Maschinen einer Rekonstruktion unterzogen (u.a. geschweisste Kessel, Wittebleche, neue Führerhäuser, Tendervarianten) und sodann als Baureihe 58.30 geführt. Eingesetzt wurden sie sowohl vor Güter- als auch Personenzügen. Hier begegnet uns die 58 3021 (Bw Riesa) mit Reko-Waggons als P-Zug 9940 unweit Gröditz. Der Ort liegt an der Linie zwischen Elsterwerda und Riesa. Man war am 20. September 1976 in dieser Gegend auf Tour. |
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Eine alte Preussin hat es als Werklok Nr. 4 zur VEB Industriebahn Erfurt verschlagen. Es handelt sich um die ehemalige Reichsbahnlok 74 048 aus dem Jahre 1904 (Union 1352). Zu Länderbahnzeiten besass sie die Bezeichnung 2152 Berlin. Anno 1963 konnte die Maschine von der Industriebahn aus DR-Beständen übernommen werden (Bw Erfurt). Nach Fristablauf am 20. Oktober 1969 wurde die Lok abgestellt und bald darauf verschrottet. Das Foto stammt von 1968. |
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Kalte Winterzeit - ein Paradies für eindrucksvolle Dampflokfotos! |
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Eine Lok ohne Fahrwerk, das ist wirklich nicht das Wahre. Die ganze Sache sieht so im Freien etwas selbstgeschustert und nicht besonders stabil aus. Das Motiv könnte aber ein interessantes Vorbild für die Modellbahn sein, wenn man mal eine alte Lok mit klobigem Fahrwerk übrig hat oder man sich einen preiswertigen Plastikbausatz zulegt. Am 18. April 1971 war der Fotograf im Bw Nossen und konnte die 50 1801-5 in dieser Positur abbilden. |
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Herbst - das ist die Zeit, wo sich die Blätter färben, aber auch oft Dunst und Nässe durchs Land ziehen. Geniessen Sie zwei Bilder, die die damit meist einhergehende besondere Stimmung gut zum Ausdruck bringen. |
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Ein prächtiges Einsatzfoto von der 50 2146-4, die mit ihrem gemischten Güterzug am 20. April 1971 bei Miltitz daherkommt. Der Ort liegt an der Strecke zwischen Meissen und Nossen. Mit dem einfachen Trittblech an der Front macht die Maschine einen eher nüchternen Eindruck. |
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Die 94 1541 war seit 1960 im Bw Meiningen stationert, wo sie im Ende Mai 1975 ausgemustert wurde. Die preussische T 16.1 war dementsprechend auf verschiedenen Strecken im Werratal und im Thüringer Wald im Einsaz. Hier eine interessante Szene an der Bekohlungsanlage, die so richtige Dampflokromantik ausstrahlt (Bild von ca. 1971). |
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Die 99 542 gehört zu jenen Maschinen der sächsischen Gattung IV K, die ab 1962 rekonstruiert wurden. Ein wenig änderte sich dabei das Aussehen, vornehmlich im Bereich der Domanordnung auf dem Kessel. Die Loktype gehört(e) neben weiteren zum grossen Lokbestand des vielverzweigten 750 mm-Schmalspurnetzes in Sachsen. Der umfangreiche Güterverkehr in Verknüpfung zum Normalspurnetz wurde dabei mittels Rollwagen abgewickelt (Foto von 1968). |
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Zwei Schnellzugaufnahmen bei Weinböhla. Der Ort liegt an der Strecke zwischen (Berlin-) Elsterwerda und Dresden. Im Bild zwei Renner, die zu den grossartigsten Maschinen der deutschen Bahnen gehörten. Beide Dampfrösser waren zum Aufnahmezeitpunkt im Bw Berlin Ostbahnhof zu Hause. |
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Zwei tolle Betriebsfotos von der 50 36660-0 vom Bw Glauchau mit dem Ng 65319 (Glauchau - Oelsnitz) am 17. Mai 1986. Die Fotofans freuten sich damals mit Sicherheit über die wahnsinnige Rauchentwicklung, die Anwohner waren wohl weniger davon angetan. Bitte beachten Sie die denkwürdigen Alte-Zeiten-Details rechts und links vom Schienenstrang! |
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Eine alte Lok der Baureihe 93.5 sehen wir hier in einem Bahnhof in Thüringen (1968). Die 1134 war von August 1967 bis Juni 1970 im Bw Saalfeld stationiert, im Oktober 1971 erfolgte die Ausmusterung. Die robuste und schwere preussische Rangierlok wurde bis 1924 (zuletzt unter Regie der Reichsbahn) in 729 Exemplaren gebaut. Dazu liess die Württembergische Staatsbahn 34 Maschinen nachbauen, die auch zur DR kamen. An sich für den Güterverkehr vorgesehen, kam sie aber schon bald vor Personenzügen zum Einsatz. Bevorzugt waren es dann bergige Strecken, wo eine notwendige Leistung erforderlich war. PS: Die Experten vor Ort meinen, das Bild wäre im Bf. Rottenbach gemacht. |
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Sondereinsatz-Spektakel im Bw Glauchau Anfang der 70er Jahre. Auf der Scheibe steht die 58 3049-2, im Angesicht davon der Rollwagen 38 205. Im Hintergrund warten des Weiteren die 86 001 und 62 015 auf ihre nächsten Einsätze. Die Maschinen machen mal wieder einen gepflegten Eindruck! |
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Die 50 3690 ist am 26. September 1986 mit dem Dg 54309 von Zwickau nach Aue unterwegs. Hier stehen wir zu Ende der Reise an der Einfahrt zum Güterbahnhof der Erzgebirgsstadt. Anno 1986 war die 50er im Bw Karl-Marx-Stadt immatrikuliert. Beachten Sie bitte einmal den unterschiedlichen Zustand der Gleise bzw. Trassen. Eine möglichst vorbildgetreue Nachgestaltung wäre eine grosse Herausforderung für die Modellbahner! |
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Wir sind in der altbekannten Dampflokhochburg Saalfeld unterwegs, wo dem Fotograf ein tolles Bild von der preussischen G 12 gelang. Auf der Scheibe sehen wir die 58 1125 in ihrer Heimat, sie wurde Anfang 1973 ausgemustert. Im alten Schuppen im Hintergrund erkennen wir verschiedene Loktypen, unter anderen eine auch für die Region typsiche 95er. Die Aufnahme wurde etwa 1968 gemacht. |
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Idylle pur, so wirken solche Motive heute auf uns. Dabei war vieles damals weder idyllisch noch schön, sondern normaler Alltag in bestimmten Gegenden. Den Bauer könnte der Fotograf mit einigen Überredungskünsten wohl geschickt ins Bild platziert haben oder? Wir sind auf der “Crottendorfer Museumsbahn”. Die Strecke Schlettau - Crottendorf im Westerzgebirge wurde ab 1982 wieder planmässig mit Dampfzügen, geführt von der BR 86, befahren. Die Szene mit der 86 1501 vor dem P 19642 entstand unweit von Schlettau. |
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Quasi ein Gegenstück zur oben gezeigten “Idylle”. Im Bild die Starlok des Bw Stralsund, die 03 1010, heute bekanntlich eine gern gesehene historische Maschine im DB-Museumspark. Beim Zug handelt es sich um den D 1919, der als Saisonschnellzug im Sommerfahrplan von Stralsund über Frankfurt (Oder) und Cottbus nach Zittau verkehrte. Dabei gab es zwischen der Ostseestadt und der Lausitz-Metroploe einen Langlauf mit der 03.10 von über 350 Kilometern Länge! Am 5. Juni 1979 geht es für den Renner in der Uckermark mit voller Fahrt durch den Bahnhof von Prenzlau. |
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