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Modellbahnen: Baugrössen/Maßstäbe/Spurweiten
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Während die Spielbahnen oft durch eine mangelnde Maßstabstreue oder durch einen Maßstabsmix gekennzeichnet sind, stellen die eigentlichen Modellbahnen eine exakte Verkleinerung des Vorbildes dar. Vielleicht besser “sollten” sie das vermitteln, denn in der Realität trifft dies in vielen Fällen leider nicht so recht zu. Die ersten Modellbahnen vor dem Zweiten Weltkrieg (in der Regel Blechspielzeug) waren zunächst als Anlagen für den Fussboden gedacht und relativ gross gehalten (so etwa im Maßstab 1:32 <Spur 1> oder 1:43,5 <0>). Erst Mitte der 30er Jahre kamen dann die so genannten Tischbahnen auf den Markt (Trix, Märklin), die notwendigerweise kleinere Abmessungen besitzen mussten. Man sprach dann bald vom Maßstab HO (1:87 = halb Null). Bis 1960 dominierte dieser Maßstab absolut die Modellbahnwelt, etliche neue Modellbahn- und Zubehörfirmen wuchsen hier in den Markt hinein (u.a. Fleischmann, Faller, Kibri). Im Jahre 1960 kam dann die Firma Arnold mit einer kleineren Bahn auf den Markt (spätere Norm 1:160 <N>), der dann später gleichartige Angebote von Minitrix und Fleischmann folgten. Im Jahre 1972 kam die bisher kleinste Serienbahn von Märklin im Maßstab 1:220 <Z> auf die Welt. Parallel zu diesen Entwicklungen der Tischbahnen begann Ende der 60er Jahre eine Renaissance der grossen Bahnen. Märlkin kam 1969 mit einer neuen Produktlinie im Maßstab 1.32 <1> auf den Markt, ein Jahr zuvor die Firma E.P.Lehmann mit ihrer sensationell freilandtauglichen LGB im Maßstab 1:22,5 <G oder IIm>. Dazu gab es zunehmende Angebote in der alten Grösse 0 (u.a. Pola Maxi, Rivarossi, Lima, Hübner). Ebenso parallel zu den “normalen” Modellbahnen (Nachbildung so genannter Vollbahnen) zeigte eine Tendenz in Richtung der Schmalspurbahnen, also jener Betriebe, die beim Vorbild nicht auf der Regelspurweite von 1.435 mm fahren. Neben der grossen LGB, die ja auch die Schmalspurbahnen als Vorbilder hatte, war es zunächst die Firma Egger mit der Nachbildung von Feldbahnen im HO-Maßstab (1963), die Firma Liliput mir ihren österreichischen Modellen ebenfalls für HO, dann später die Firma Bemo mit deutschen und schweizerischen Modellen, alles im Maßsatb 1:87. Dazu kam insgesamt eine grosse Palette von Angeboten an Fahrzeugen und Zubehör in allen möglichen Maßstäben. Ebenso gibt es eine Vielfalt an Sondergrössen, wenn man dazu die englische und nordamerikansiche Bahnwelt mitbetrachtet und auch individuelle Grössen beim Selbstbau. Inzwischen ist das gesamte Modellbahnwesen durch ein umfangreiches Regelwerk normiert, wozu in Europa die NEM-Richtlinien (NEM = Normen europäischer Modellbahnen) entscheidend beigetragen haben (in USA die NMRA).

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es mittlerweile für jeden Modellbahnfreund in “seiner” genormten Modellgrösse etliche Angebote gibt, wobei der Maßstab 1:87 <HO> eindeutig dominiert. Noch ein Hinweis: Sprachlich etwas unklar werden oft die Begriffe Maßstab, Spurweite und Baugrösse synonym verwandt. In der Regel ist es so, dass man den Maßstab als Ausdruck der Verkleinerung zum Vorbild meint und im Verhältnis 1:x ausdrückt (also bspw. 1:87 für eine 87-fache Verkleinerung des Vorbildes). Die Spurweite - ausgedrückt in einem Buchstaben oder einer Zahl - ist ein korrespondierender Indikator dieses Maßstabes, allerdings (eng betrachtet) bezogen auf die Gleisbreite (=Spurabstand zwischen den beiden Schienen) im Verhältnis zur Vorbild-Spurweite der Vollbahnen von 1.435 mm. Für den Maßsatb 1:87 ist dies die Bezeichnung HO mit der Spurweite 16,5mm (= grob gerundet 1.435/87). Die Baugrösse ist mehr technisch gesehen die eigentliche Bezeichnung für den Modell-Maßstab (also bspw. H0 ist die Baugrösse, die den VerkleinerungsMaßstab 1:87 umfasst). Dies mag auf den ersten Blick vielfach verwirrend sein, und dies, um so vielfältigere Untermerkmale vorliegen. Eine Übersicht mag die eigentlich vorhandene Logik aber verdeutlichen.

Gängige Maßstäbe/Spurweiten/Baugrößen bei Modellbahnen:
Bei der weit verbreiteten “Normalspur” gibt es unterschiedliche Meßbasen. In Deutschland sind dies 1.435 mm Innenmaß zwischen den beiden Schienen.  
 

Baugrösse II   
Baugrösse IIm 
Baugrösse IIe
Baugrösse IIf 

Baugrösse I   
Baugrösse Im  
Bauhrösse Ie  
Baugrösse If 

Baugrösse 0   
Baugrösse 0m  
Baugrösse 0e  
Baugrösse 0f   

Maßstab 1:22,5
Maßstab 1:22,5
Maßstab 1:22,5
Maßstab 1:22,5

Maßstab 1:32
Maßstab 1:32
Maßstab 1:32
Maßstab 1:32

Maßstab 1:43,5
Maßstab 1:43,5
Maßstab 1:43,5
Maßstab 1:43,5

Vorbild Normalspur 1.435 mm
Vorbild Meterspur 1.000 mm (auch Grösse “G”)
Vorbild 760/750 mm-Spur (Engspur)
Vorbild Feldbahnspur 600 mm

Vorbild Normalspur 1.435 mm
Vorbild Meterspur 1.000 mm
Vorbild 760/750 mm-Spur (Engspur)
Vorbild Feldbahnspur 600 mm

Vorbild Normalspur 1.435 mm
Vorbild Meterspur 1.000 mm
Vorbild 760/750 mm-Spur (Engspur)
Vorbild Feldbahnspur 600 mm

Bei der Baugrösse 0 ist auch ein Verkleinerungsmaßstab von 1:45 gebräuchlich.


Baugrösse HO 
Baugrösse HOm
Baugrösse HOe

Baugrösse TT   
Baugrösse TTm

Baugrösse N   
Baugrösse Nm  

Baugrösse Z   


Maßstab 1:87 
Maßstab 1:87 
Maßstab 1:87 

Maßstab 1:120
Maßstab 1:120

Maßstab 1:160 
Maßstab 1:160

Maßstab 1:220


Vorbild Normalspur 1.435 mm
Vorbild Meterspur 1.000 mm
Vorbild 760/750 mm-Spur (Engspur)

Vorbild Normalspur 1.435 mm
Vorbild Meterspur 1.000 mm

Vorbild Normalspur 1.435 mm
Vorbild Meterspur 1.000 mm

Vorbild Normalspur 1.435 mm

Sondermaßstäbe/Baugrössen sind u.a: 
-  Park-/Grossbahnen:  1:5,5 bis 1:16 (teilweise zur Personenbeförderung)
-  Ministädte:  1:20, 1:25 (oft aber mit LGB-Material IIm im angenäherten Maßstab)
-  USA:  1:20,3, 1:29, 1:48 (0), 1:64 (S)
-  England:  1:76 (00)
Grössere Modellbahnen werden oft im englischen Zoll-Schema angegeben.

Bitte immer beachten: Die eigentliche Spurweite einer Baugrösse (Schienenabstand) sagt zunächst nichts über den Maßstab einer Modellbahn aus. Dieser muss immer dazu mit angeführt werden bzw. ist durch die normierte Spurweitenbezeichnung (bspw. IIm oder HOe) festgelegt. So fahren die LGB-Bahnen im Maßstab 1:22,5 auf einem Gleis von 45 mm Spurweite, ebenso wie die Märklin-Bahnen im Maßstab 1:32. Im ersten Fall handelt sich um Schmalspurbahnen (im Original 1.000 mm Spurweite, 45 mm ist etwa 1.000/22,5), im zweiten Fall sind die Vorbilder Normalspurbahnen (im Original 1.435 mm Spurweite, 45 mm ist etwa 1.435/32). Natürlich müssten die Nachbildungen der Schienen, Schwellen und Kleinteile bei der Gleismodellierung aufgrund des differierenden Maßstabes anderartig sein.  

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